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Die Pfarrkirche St. Stephan mit ihrer Nähe zur Dürener Straße und in einem lebhaften Umfeld wird im Wesentlichen auf eine City-Pastoral ausgerichtet sein.
Als „aufgeräumte Kirche“ bietet sie Platz für Experimentelles. Hier sollen – unter Ausnutzung der besonderen Ästhetik des Raumes – Lesungen und Ausstellungen mit Künstlern ausgerichtet sowie auch kirchenmusikalische Akzente gesetzt werden.
Am Kirchort St. Stephan befindet sich der Verwaltungsschwerpunkt der Pfarrei. In unserem Pastoralbüro laufen die organisatorischen Fäden zusammen. Daher soll es gut erreichbar sein. Mindestens zwei Kurzzeit-Parkplätze und auch ein barrierefreier Zugang wären wünschenswert und sollten im Zuge der Planung des zweiten Bauabschnitts an diesem Kirchort nach Möglichkeit berücksichtigt werden.
Geschichte der Kirche
Nach der Kriegszerstörung der alten Kirche wurde nur ihr Turm übernommen. Nunmehr frei gestellt, steht er der neuen Kirche vor und bildet weiterhin von der Dürener Straße aus einen städtebaulichen Point of View. Wie ihre Vorgängerin steht die neue Kirche frei in einer kleinen Grünanlage, so dass Kirche, Turm und die auf sie zulaufende Straße eine gemeinsame Achse haben. Der Kirche eignet eine kühne, die technischen Möglichkeiten der Zeit nutzende Konstruktion. Charakteristisch ist ihre Allansichtigkeit und damit der Verzicht auf eine Fassade. Lediglich die beiden Portale und ihr längsrechteckiger Grundriss geben ihr Richtung. Scharf sind der Kontur des eingeschossigen Flachbaus und des sich aus seiner Mitte erhebenden hohen, kastenartigen Oberbaus gezeichnet. Daraus resultiert eine klare Ablesbarkeit der beiden Bauteile, von denen der untere optisch dem oberen als Sockel dient. Auch die eindeutige Zuordnung der Materialien, Backstein für den Unter- und Glas für den Oberbau, differenziert die beiden Baukörper. Materialien und konstruktive Klarheit vereinen sich zu einem Kirchenbau von außergewöhnlicher Eleganz.
Im Inneren wird die hierarchische Ordnung des Baugefüges von der Staffelung der Räume in der Vertikalen und der Verteilung der Helligkeitsgrade geleistet: lichtdurchflutet der mittlere Raumschacht, dunkel und beruhigend der ihn umraumende Unterbau. Zwölf Stahlrohrstützen drücken den mit einem hölzernen Plafond schließenden Mittelteil hoch aus dem Unterbau heraus. Der so entstandene feingliedrige Raumkasten wird auf diese Weise zum Obergaden. Seine Wände fugen sich aus opaken, seidenmatten und silbrig schimmernden Scheiben, zwischen denen Blankglasscheiben für ein belebendes Wechselspiel sorgen. An den von den Stutzen gehaltenen Deckenrahmen hängen die Glaswände und die Decke des Unterbaues. Das zwischen der Decke und den Außenmauern eingefügte schmale Lichtband erfüllt weniger eine lichtspendende denn eine ästhetische Aufgabe. Es lässt die Decke und den Oberbau optisch schweben und vermittelt so den Eindruck von Leichtigkeit, die prägend für den Gesamtraum ist. Die Zwölfzahl und die Betonung der Stützen durch Vergoldung bietet einen Zugang zur Bedeutung der Architektur. Die „Stützen der christlichen Kirche", die zwölf Apostel halten das als Zeichen für den Himmel verstandene „Gläserne Meer“.
Text aus: "Architekturführer Köln: Sakralbauten nach 1900", Helmut Fußbroich, BachemVerlag, 1/2005
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