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Am Sonntag, 20. August 2023 haben wir das 60jährige Bestehen unserer Kirche St. Thomas Morus in der Pfarrei St. Stephan gefeiert.
Größtes Alleinstellungsmerkmal von St. Thomas Morus ist die gut besuchte Sonntagsabendmesse, die nicht nur den Mitgliedern der eigenen Pfarrgemeinde erweiterte Möglichkeiten zur Gestaltung ihres Wochenendes bietet.
Unter dem außergewöhnlichen Zeltgiebel von St. Thomas Morus ist darüber hinaus auf besondere Weise Raum für meditative Andachten, die hier ausgebaut werden sollen. Eine Umgestaltung des Kirchraumes z. B. durch eine flexiblere, weiteren Raum schaffende Bestuhlung könnte diese Schwerpunktsetzung unterstützen. Mit den dort ansässigen Spielgruppen ist St. Thomas Morus das Zentrum der Kleinkinderbetreuung unserer Pfarrei.
Bei allen Angeboten zur möglichst frühen Eingliederung von Kindern in eine Ganztagesbetreuung bieten wir hiermit betont eine Alternative für jene Familien, die für ihre Kleinsten eine alternative Form des Wachsens in die Gesellschaft wünschen.
Der Pfarrsaal bietet Platz für kleineren Gruppen. Gesprächskreise können hier ebenso abgehalten werden wie auch kleine Tanzveranstaltungen oder Yogakurse.
Geschichte
Der Kirchturm mit dem vom Boden aufsteigenden Falthelm steht dicht an der Straße. Mit der etwas zurück gesetzten Kirche verbindet ihn ein eingeschossiger Eingangsbau. Aus der Zuordnung von Kirche und Turm resultiert ein kleiner Vorplatz, der Distanz zur Straße schafft. Der Außenbau präsentiert sich als geschlossener, geschosshoher Block. Er wird von zwei unterschiedlichen und gleichmäßig weit zurückgesetzten Dächern überstiegen, denen er optisch als Podest dient.
Ihre Dimensionen - großes Giebelzelt und kleines Shed - spiegeln die Hierarchie der inneren Raumkonfiguration. Das großflächige Giebelfenster mit dem Dreieck als Symbol für die Trinität ist Identifikationsmal der Kirche. Wenn auch die Grundfläche der Kirche quadratisch ist, so wird im Inneren jedoch jegliche zentralisierende Tendenz vermieden. Zwei parallel gerichtete, jedoch hierarchisch differenzierte Langräume geben dem Gesamtbau Richtung. Der nur spärlich geöffnete Mauermantel umschließt ein sich durchdringendes und nach Funktionen differenziertes Raumgefüge.
Rundpfeiler sparen einen den Außenwänden folgenden Umgang aus. Er schließt mit einer flachen Betondecke und hebt sich am Außenbau durch ein eigenes Pultdach von den Dächern der Langräume ab. Der Umgang gibt der Taufe und dem privaten Gebet einen Ort. Ein auf den Rundpfeilern aufliegender mächtiger Beton-Architrav, den drei Faszien als solchen kennzeichnen, umreißt den überhöhten quadratischen Binnenraum. Aus diesem scheidet ein schmaler Betonbalken zusammen mit dem ihn abfangenden Tauförmigen Mittelpfeiler zwei längsrechteckige, ungleich breite und hohe Schiffe aus. Das kleinere schließt mit einer zum Shed gefalteten Betondecke und dient als Werktagskapelle. Im größeren, von einer zum Zelt geformte Holzsparrendecke geschlossenen Schiff feiert die Gemeinde die sonn- und feiertägigen Liturgie. Die Lichtregie ist auf die Aufgaben der Raume abgestimmt: der Umraum umfängt als abgedunkelte Zone die beiden Langraume. Das kleine Schiff ist in ein mystisches Dämmerlicht gehüllt, und dem große Raumschacht ist die größere Lichtfülle gegeben.
Text aus: "Architekturführer Köln: Sakralbauten nach 1900", Helmut Fußbroich, BachemVerlag, 1/2005
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